Von Ralf Keuper

Es ist mal wieder so weit: Die Erlösung von monotoner geistiger und körperlicher Arbeit ist zum Greifen nah. Diesmal heisst das Allheilmittel Master Algorithm.

In seinem Buch The Master Algorithm. How the Quest for the Ultimate Learning Machine Will Remake Our World erläutert Pedro Domingo, dass besonders leistungsfähige Algorithmen dabei sind, die Kontrolle über weite Teile unseres Alltags zu übernehmen.

In einem Interview stellte Domingo die These seines Buches vor:

My thesis is that there is a learning algorithm that can discover any knowledge from data. All the knowledge that human beings have, acquired by experience and evolution, and all the future knowledge that we have yet to acquire like curing cancer — all of this can be learned by an algorithm. There are reasons for and against this idea, and I discuss them in the book. But at the end of the day, we’re only going to find out if I’m right by trying.

David Auerbach bezeichnet die Gedanken Domingos in seiner Besprechung The Programs That Become the Programmers als die erste allgemeine Theorie des Maschinellen Lernens (Machine Learning).

Seine Überlegenheit bezieht der Master Algorithmus laut Domingo aus ständigem Feedback, was dazu führt, dass über kurz oder lang falsche Angaben oder Fehler erkannt werden und Lernen sich einstellen kann.

Die Idee des Master Algorithm hat große Ähnlichkeit mit dem End of Theory von Chris Anderson. Im Grunde läuft das auf einen Datenpositivismus hinaus (Vgl. dazu: Machen Daten uns frei?). Daten wären demnach neutral und eindeutig. Tiefergehende Analysen, Interpretationen durch Menschen sind überflüssig bzw. kontraproduktiv. Letztendlich strebt der Master Algorithmus die Überwindung des Gödelschen Theorems an.

Ein recht ambitioniertes Unterfangen 😉

Netter Versuch.

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