Das Feld wissenschaftlicher Erkenntnis mit ihrer zwingenden, allgemeingültigen Richtigkeit kann nicht als die absolute Wahrheit gelten.
Hier liegt der entscheidende Punkt. Die Wissenschaft hat zwar einen neuen, bestimmten, großartigen Wahrheitsbegriff verwirklicht, der aber keineswegs alle Wahrheit umfasst. Der wissenschaftliche Wahrheitsbegriff als allgemeingültige Richtigkeit lässt vielmehr anderer Wahrheit, dem Umgreifenden, den Raum frei.
Ohne Verleugnung wissenschaftlichen Erkennens, vielmehr durch sie gefördert, bleibt der Sprung zur Transzendenz möglich. Er ist im philosophischen Denken erhellbar. 

 

Quelle: Karl Jaspers: Wahrheit und Wissenshaft – Adolf Portmann: Naturwissenschaft und Humanismus – Zwei Reden 

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