Unserem Geist ist die Natur des Feuers gegeben. Er ist zu keinem anderen Zweck von Gott auf die Erde gesetzt, als dass er brenne und zu einer Flamme anwachse. Die schöpferische Tätigkeit des Menschenwesens hat kein anders Ziel als sich selbst. Es kommt die Menschheit in ihrem Schaffen nicht aus sich heraus, denn sie schafft nichts Neues, sondern das, was sie schafft, ist vorher schon in ihr gewesen, weil alles in ihr menschheitlich vorhanden ist. Der Geist aber hat die Kraft des Bildens und Gestaltens. Indem er nämlich in sich die Fähigkeit hat, zu denken, was er will, besitzt er die Kunst, seine Gedanken zu entfalten. Das wollen wir die Kunst des Bildens nennen, der sich die Bildhauer, Maler, Töpfer, Zimmerer, Dreher, Weber und andere Werkleute widmen. … Jede sichtbare Form wird daher stets nur ein Abbild und Ähnlichkeit der wahren, unsichtbaren Form sein, die im Geiste der Geist selber ist. – Jeder Meister aber bringt sein Werk auf bestmögliche Weise hervor.

Quelle: Das Buch vom guten Handwerk, hrsg. von Konrad Gatz

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