Die Menschen dulden es nicht, dass ihr Grundbesitz von jemand in Beschlag genommen wird. Ja, wenn nur ein unwesentlicher Streit über den Verlauf der Grenze entsteht, greifen sie schon zu den Waffen. Aber in ihr Leben lassen sie andere einbrechen, sie ebnen sogar denen die Wege, die in Zukunft über ihr Leben verfügen sollen. Niemand will sein Geld teilen, sein Leben aber – an wie viele verteilt es ein jeder! Engherzig halten die Menschen ihr Vermögen zusammen, wenn es aber um Zeitverlust geht, sind sie äußerst verschwenderisch, wo doch hier aller Geiz sittlich berechtigt wäre. 

Quelle: Seneca. Mächtiger als das Schicksal. Ein Brevier  

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