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  1. Frederico
    Juni 9, 2014

    Das Lob des Schweigens geht unter den heutigen Bedingungen einem fast zu leicht von den Lippen. Aber es gibt viele Sorten von Schweigen – das trotzige Schweigen, das verzweifelte Schweigen, das rätselhafte Schweigen, das verlogene Schweigen, das verliebte Schweigen, das innige Schweigen, das konzentrierte Schweigen, das ergriffene Schweigen, das sehnsüchtige Schweigen, das taktische Schweigen, das bedeutungsvolle Schweigen und es gibt sichelrich noch einige andere Sorten des Schweigens, die weniger schweigsam sind, als es scheint. Nur selten ist das Schweigen wirklich stumm und bedeutunglos, sozusagen buddhistisch. Dazu darf es nicht nur äußerlich sein ("der redet ja nichts"), sondern auch innerlich, also auch im eigenen Kopf ein Schweigen einkehrt und nur noch etwas "stumm" gehört, gesehen, gefühlt, gelesen, empfunden wird. Damit die innere Rede nicht immer gleich auf alles zugreift und es mit Begriffen und Intentionen überwältigt. Dieses Schweigen hat eine Verwandtschaft mit dem Dösen im Schatten und braucht Stille. Aber dann … gibt es ein schöneres, ehrlicheres Schweigen als das Schweigen im Tiefschlaf? Vielleicht das intensive Lesen?

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