Vielen gegenwärtigen Realitäten messen wir mehr Wert bei, als sie an und für sich verdienen; wir befassen uns mit ihnen nur, weil sie vorhanden sind, weil sie vor uns stehn als etwas Ärgerliches oder Nützliches. Der Wert kommt ihrem Vorhandensein zu, nicht ihnen selbst. Anders bei den vergangenen Dingen: da interessiert uns wirklich die ureigenste Qualität. Denn die Dinge legen, wenn sie einmal ins Reich des Vergangenen aufgenommen wurden, alles zweckbedingte Beiwerk ab, sie machen sich unabhängig von der Werte-Hierarchie, in die wir sie zu ihren Lebzeiten der Nützlichkeit entsprechend einordnen, und beginnen erst jetzt aus wesenseigener Kraft zu leben.
Quelle: Triumpf des Augenblicks – Glanz der Dauer