Alle Eigenschaften der Dinge, wodurch sie ästhetisch werden können, lassen sich unter vielerlei Klassen bringen, die sowohl nach ihrer >objektiven< Verschiedenheit, als nach ihrer verschiednen >subjektiven< Beziehung auf unser leidendes oder tätiges Vermögen ein nicht bloß der >Stärke<, sondern auch dem >Wert< nach verschiedenes Wohlgefallen wirken und für den Zweck der schönen Künste auch von ungleicher Brauchbarkeit sind; nämlich das >Angenehme<, das >Gute<, das >Erhabene< und das >Schöne<. Unter diesen ist das Erhabene und Schöne allein der Kunst >eigen<. Das Angenehme ist ihrer nicht >würdig<, und das Gute ist wenigstens nicht ihr >Zweck<, denn der Zweck der Kunst ist zu vergnügen, und das Gute, sei es theoretisch oder praktisch, kann und darf der Sinnlichkeit nicht als Mittel dienen.
Quelle: Friedrich Schiller. Theoretische Schriften, hrsg. von Rolf Toman