Ich erinnere mich, dass ich riesige Mengen an Lehrstoff auswendig lernte, sie für Klassenarbeiten wieder und wieder durchkaute und sie anschließend sofort vergaß. Als ich in den Vereinigten Staaten aufs College ging, lernte ich eine andere Welt kennen. Während das amerikanische System der Genauigkeit und dem Auswendiglernen – ob in der Mathematik oder Poesie – zu wenig Gewicht bemisst, schneidet es mit Blick auf die Schulung des kritischen Denkens viel besser ab, den Fähigkeiten also, die man braucht, um im Leben erfolgreich zu sein. Andere Bildungssysteme bringen einem bei  wie man Prüfungen besteht; das amerikanische System vermittelt den Schülern eigenständiges Denken. 

Dieser Vorzug erklärt sicherlich bis zu einem gewissen Grad, weshalb Amerika so viele Unternehmer, Erfinder und wagemutige Persönlichkeiten hervorbringt. In des USA haben die Menschen die Freiheit, Risiken einzugehen, Autoritäten in Frage zu stellen, zu scheitern und sich hochzurappeln.  …

Die amerikanische Kultur liebt und fördert die Fähigkeit zur Problemlösung, das Hinterfragen von Autoritäten und Querdenken. .. Sie belohnt Leute mit Eigeninitiative, Tüftler und Eigenbrötler. Dies alles sind Kräfte die “von unten” wirken und sich nicht staatlich verordnen lassen.

Quelle: Der Aufstieg der Anderen. Das postamerikanische Zeitalter

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