Die Taxonomie wird häufig als das stumpfsinnigste aller Fachgebiete betrachtet, als hirnlose Einordnungsarbeit, die gelegentlich innerhalb der Wissenschaft mit “Briefmarkensammeln” gleichgesetzt wird. Wenn Klassifikationen neutrale Hutständer zum Aufhängen der Fakten der Welt wären, wäre diese Verachtung vielleicht gerechtfertigt. Aber Klassifikationen spiegeln und lenken zugleich unser Denken. Die Methode, mit der wir einordnen, stellt die Methode dar, mit der wir denken. Geschichtliche Veränderungen der Klassifikationen sind die versteinerten Anzeichen gedanklicher Revolutionen.
Quelle: Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt