Von Ralf Keuper
Die aktuelle Veröffentlichung der Initiative Hochschulwatch, wonach die Wirtschaft Universitäten und Fachhochschulen jährlich mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro fördert, sorgt für Diskussionen, wie im Deutschlandfunk in dem Gespräch Gefährden Stiftungsprofessuren und private Drittmittel die Forschungsfreiheit?
Strittig ist dabei vor allem die Frage nach den Vertragsinhalten zwischen den Hochschulen und den Unternehmen/Stiftungen, die nicht immer vollständig offen gelegt werden, u.a. mit dem Hinweis auf den Wettbewerbsschutz. Nur – wie es in der Diskussion auch zur Sprache kommt: Was hat Forschung, die der Geheimhaltung unterliegt, an öffentlichen Hochschulen zu suchen?
Dass die Verflechtung von Wissenschaft und Wirtschaft nicht ganz unproblematisch ist, zeigt aktuell der Fall des als Leugner des menschengemachten Klimawandels bekannt gewordenen des US-Astrophysikers Willie Soon, dessen Studien von der Energiewirtschaft finanziert wurden, ohne dass Soon dies kenntlich gemacht hat. 

Ganz abgesehen von der Frage nach der Freiheit der Forschung, liegt das Problem von Drittmitteln auch darin, dass dadurch die Pfadabhängigkeit einer Volkswirtschaft verstärkt werden kann, indem z.B. die Gelder in Anwendungen gehen, deren Innovationsgrad gering ist, wie bei den sog. inkrementellen Innovationen. Das ist gerade in Deutschland ein weit verbreitetes Phänomen bzw. Problem. 

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