Vor einigen Jahren machte das italienische Autoren-Duo Carlo Fruttero und Franco Lucentini die Entdeckung einer neuen gesellschaftlichen Klasse, der sie den Namen Prominentenproletariat gaben.
Seit geraumer Zeit können wir in den Massenmedien mit eigenen Augen das rasante Wachstum dieser neuen Gesellschaftsschicht bestaunen. War Prominenz in den Jahrzehnten davor ein Begriff, der sich nur auf eine vergleichsweise kleine Gruppe auserwählter Filmschauspieler, Künstler, Sportler, Adeliger, Playboys und Musiker beschränkte, hat in der Zwischenzeit eine wahre Inflation prominenter Personen eingesetzt, die ihre Bekanntheit nur in den seltensten Fällen herausragenden Fähigkeiten oder Eigenschaften verdanken. Die Exklusivität scheint dahin, Prominenz droht zur Massenware zu werden.
Aber auch in der Aufmerksamkeitsökonomie gilt das Gesetz von der Knappheit der Güter. Irgendwann ist der Markt mit so viel Prominenten überschwemmt, dass entweder der Marktpreis fällt (Blase) oder aber überflüssiges Angebot vom Markt verschwindet.
Wer sich dann nicht mit Werbeverträgen z.B. von Textildiscountern über Wasser halten kann, auf den wartet als vorläufig letzte Station in der Verwertungskette das Dschungel Camp.