Von Ralf Keuper

Voltaire war, wie u.a. aus dem Filmbeitrag Voltaire – Das Bessere ist der Feind des Guten hervorgeht, einer der einflussreichsten Schriftsteller der Aufklärung in Europa. Die Eleganz und Natürlichkeit seiner Sprache war und ist noch heute ohne Beispiel. Sein Handwerk gelernt hat Voltaire, wie so viele andere ungewöhnliche Denker, bei den Jesuiten. Dort wurde er darin vertraut, auf eine gewisse Art zu denken, sich der Andeutung zu bedienen, um jenseits der Dinge zu bleiben, diese damit aber um so deutlicher hervorzuheben.

Aus der oberen Gesellschaftsschicht stammend, jedoch ohne adelige Herkunft, wurde die Obrigkeit das bevorzugte Ziel seiner satirischen Schriften. Das wiederum führte zu häufigen Konflikten, die auch zur Verbannung führten.

Sein zweijähriger Aufenthalt in England machte ihm die schweren Mängel in Frankreichs gesellschaftlichem Aufbau schmerzlich bewusst. War in England die Meinungsfreiheit ein hohes Gut, so herrschte in Frankreich nach wie vor der Absolutismus. Seine Eindrücke aus dieser Zeit hielt er in seinen Philosophischen Briefen fest.

Eine weitere wichtige Phase seines Lebens war seine Zeit am Hofe Friedrichs des Großen. Entgegen seiner sonst stark ausgeprägten Sparsamkeit, erwies sich Friedrich der Große Voltaire gegenüber als großzügiger Gönner. Nach zwei Jahren kam es indes zum Bruch.

Neben seinem schriftstellerischen besaß Voltaire auch ein großes kaufmännisches Talent.  Zeitlebens war er eifrig bemüht, sein Vermögen durch Schmuckhandel, Kreditvergabe und Spekulationsgeschäfte zu mehren – mit Erfolg. Mit seinem Geld unterstützte Voltaire Bedürftige.

Während seiner Zeit in Genf geriet er in einen Disput mit Rousseau, dessen Gedanken er ablehnend gegenüberstand, dem er aber zur Seite sprang, als dessen Bücher verbrannt werden sollten.

Über Jahrzehnte z.T. heftigen Angriffen ausgesetzt, kehrt Voltaire mit 83 Jahren nach Paris zurück, wo er kurz darauf verstirbt.

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