Die Wissenschaft, die heute gemacht wird, ist der magische Spiegel, in den wir zu blicken haben, wollen wir ein Bild des Zukünftigen erhaschen. Die scheinbar technischen Veränderungen, denen heute Biologie oder Physik, Soziologie oder Prähistorie, Philosophie vor allem unterworfen sind, sie sind die ersten Regungen der neuen Zeit. Die äußerst delikate Materie der Wissenschaft ist empfindlich für die geringsten Schwankungen der Vitalität; sie registriert uns heute mit kleinen Ausschlägen, was wir nach Verlauf von Jahren als gigantische Projektion auf der Szene des öffentlichen Lebens sehen werden. Die Voraussage der Zukunft hat also ein Präzisionsinstrument zu ihrer Verfügung, das, ähnlich einem Seismographen, durch leichtes Beben das verrät, was in enormen Distanzen eine Erdkatastrophe bedeutet.

Will unsere Generation nicht hinter ihrer Bestimmung zurückbleiben, so muss sie sich an den wesentlichen Zügen der heutigen Wissenschaft orientieren und nicht an der gegenwärtigen Politik, die durch und durch unzeitgemäß und bloßer Widerhall einer untergegangenen Sensibilität ist. Von dem, was man heute denkt, hängt das ab, was morgen auf Plätzen und Straßen gelebt wird.

Quelle: Die Aufgabe unserer Zeit

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