Wenn in einem demokratischen System die Entscheidungsfindung maßgeblich von den Interessen einer kleinen Geldelite bestimmt wird, haben die zwei wesentlichen Vorzüge der Demokratie keinen Bestand mehr. Einerseits sind die Interessen der Geldelite typischerweise von denjenigen der Bevölkerungsmehrheit zu weit entfernt. Diese Distanz ist in einer Plutokratie geradezu obligatorisch: Für die Geldelite ist eine Anstrengung zwecks politischer Einflussnahme nur dann rational, wenn ihre Interessen im krassen Widerspruch zu den Interessen des Medienwählers stehen. Anderenfalls bräuchte sie sich gar nicht sonderlich zu engagieren, um eine Politik zu bekommen, die ihr zuträglich ist.

Andererseits schadet Plutokratie der kollektiven Entscheidungsfindung durch den impliziten Verzicht auf die Kompetenz der Bürger, die der Geldelite nicht angehören. Je mehr Stimmen ungehört bleiben, desto größer ist der Informationsverlust. Politische Entscheidungen könnten dann so fehlerhaft sein, dass im Nachhinein sogar die Geldelite bereut, Teil einer Plutokratie zu sein!

Quelle: New Deal für Deutschland. Der dritte Weg zum Wachstum

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