Von Ralf Keuper

Der Film Das Bronze Kartell – Wirtschaftsboom am Mittelmeer handelt von dem Aufstieg der Bronze zu dem für lange Zeit vorherrschenden Werkstoff, wodurch im Mittelmeerraum ein wahrer Wirtschaftsboom ausgelöst wurde. Durch die Mischung von Zinn und Kupfer gelang vor einigen Jahrtausenden zum ersten Mal die Herstellung von Bronze. 

Der eigentliche Siegeszug der Bronze begann in Ägypten unter Ramses III. Dort entstand auch die erste Bronzefabrik der Menschheit, die sich schon am Fließband-Verfahren orientierte. Die Erzeugnisse wurden über ein ausgereiftes Transport- und Verpackungssystem an ihren Bestimmungsort befördert. 
Später wurde Zypern die Top-Adresse der Bronzeherstellung, was der Insel auch die Bezeichnung „Land der 1000 Minen“ einbrachte. Dank der Einführung des 2-Stufenprozesses der Verhüttung war  Zypern von 1.600-1.200 v. Chr. „Weltmarktführer“. Schattenseite war die Abholzung der Wälder für den Produktionsprozess. 

Der schwunghafte Handel mit Bronze machte Ugarit zur Wall Street der Bronzezeit. Hier taucht auch zum ersten Mal in der Geschichte die Profit-Orientierung auf. Damit einhergehend treten auch die ersten Betrugsfälle auf, was wiederum zur Geburt der Rechtsprechung und des Rechtswesens in Gestalt des Codex Hamurapi, der ersten Gesetzessammlung der Welt führte. Begleitet wurde die Verbreitung der Bronze von dem Bier, das sich als Grundnahrungsmittel und Alltagsgetränk etablierte. 

Ebenso wurde in dieser Zeit der Streitwagen und, was weitaus wichtiger ist, die Schrift von den Ägyptern und Sumerer erfunden. In Mykene entstanden Texte für die innere Verwaltung und die Kommunikation über Handelsnetze. Der Zeitraum ist auch deshalb von großer historischer Bedeutung, da es zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit zu einem Technologietransfer, einem blühenden Handel der Völker untereinander wie auch zu einem Austausch der Ideen kam. 

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