Umfang, Volumen, Gewicht sind gegenwärtig die Normen der ästhetischen Gestaltung. Kategorien von einst – Schlankheit, Eleganz – haben keine Geltung mehr. Maß und Gewicht, jene am leichtesten zu bestimmenden Bedeutungsmerkmale, sind zu epochalen Kategorien der Ästhetik avanciert.
Der Dicke erschafft sich also seine dicke Welt. Die Dinge, die in die Breite gehen, sind ein Spiegel seiner Erscheinung, sie werfen einen Anblick zurück, der sein Wohlbefinden bestärkt. Und selbst wenn ihn die Gesundheitsapostel noch so dringlich zur Abmagerung ermahnen, er bleibt dabei: Dicksein ist schön.
Quelle: Gehn Se mit der Konjunktur?, FAZ vom 20.03.2018