Von Ralf Keuper
Das Buch Die Geschichte der Kunst von Ernst H. Gombrich ist eines der populärsten Bücher, das je über Kunst geschrieben wurde, wie der Verlag nicht ohne Stolz hervorhebt. In einem Interview mit dem britischen Fernsehen aus dem Jahr 1995 äußert sich Gombrich etwas näher über die Beweggründe, die ihn seinerzeit zur Niederschrift veranlasst haben sowie über seine Sicht auf die Disziplin Kunstgeschichte als solcher.
In der Fachwelt rätseln bis heute einige, wie das Buch diese Verbreitung finden konnte, galt Gombrich doch, wie es die ZEIT einmal auszudrücken beliebte, als Paradiesvogel seiner Gilde. Sein Schreibstil kommt ohne Übertreibungen und Emphase aus, darin seinem Freund Karl R. Popper ähnelnd. Verantwortlich für den Erfolg des Buches wird die gute Lesbarkeit gemacht, da Gombrich darin an den Erzählstil seines ersten schriftstellerischen Erfolgs, Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser, anknüpfte.
Der Kunst des 20. Jahrhunderts konnte Gombrich nicht viel abgewinnen. Für ihn fand die Kunstgeschichte in der Malerei des Impressionismus ihr vorläufiges Ende. Seitdem würden sich Fotografie und Malerei immer mehr aneinander angleichen.