Von Ralf Keuper

Yvon Chouinard, Gründer des Herstellers von Outdoor-Bekleidung Patagonia  bezeichnet sich in einem Interview selbst als Innovator und nicht als Erfinder. Hauptantriebfeder für ihn ist der Wunsch, vorhandene Produkte besser zu machen. Irgendwann kam Chouinard zu der Erkenntnis, dass er Bestandteil des Problems war und beschloss daraufhin, sich aktiv für die Umwelt einzusetzen. Konsum an sich ist für ihn nicht schlecht, sonnst würde er ja auch nichts verkaufen, jedoch sollte es das Ziel sein, besser statt mehr zu konsumieren. Daher hat die Qualität der Produkte bei Patagonia höchste Priorität. Auf Qualität läuft letztlich alles hinaus. Wir sollten Produkte kaufen, die lange halten, vielfältig einsetzbar sind und die wir selbst reparieren können (was dem Manufactum-Prinzip nahe kommt) Da Patagonia kaum Geld für Werbung ausgibt, lebt das Unternehmen hauptsächlich von Mund zu Mund – Propaganda. 
Die Unternehmensphilosophie von Patagonia ist ebenfalls sehr ungewöhnlich, Chouinard hat sie in seinem Buch Lass die Mitarbeiter surfen gehen beschrieben. 

Patagonia gibt pro Jahr 1% vom Umsatz für Umweltaktivitäten aus, wie überhaupt das Thema soziale Verantwortung groß geschrieben wird. Trotzdem ist Chouinard nicht vom Idealismus geblendet. Selbst geht er, wie er in einem weiteren Interview sagt,  davon aus, dass 10% der Kunden Patagonia-Produkte wegen der Werthaltung des Unternehmens kaufen, die anderen 90% dagegen wegen der Farbe, der Qualität, des Looks etc.  Wer glaubt, allein mit dem Slogan “Grün” die Kunden in Scharen anlocken zu können, ist auf dem Holzweg. 

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